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Heimkehr (D/HR 2003)    

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Heimkehr erzählt die Geschichte einer kroatischen Gastarbeiterfamilie, die gezwungen wird, ihre schmerzhafte Vergangenheit neu aufzurollen und sich den verdrängten Gefühlen zu stellen. Der 35jährige Nicola kehrt zu seiner Familie nach Stuttgart zurück, die er vor einem Jahr im Streit verlassen hat.

Seine Eltern Vlado und Anica kamen als junge Menschen nach Deutschland, um als Gastarbeiter ihr Glück zu machen. Unter ihrem besessenen Arbeiteifer haben sie selbst, vor allem aber auch ihre Kinder gelitten. Nun sind sie kurz davor, sich endlich ihren Traum zu erfüllen: in die Heimat zurückzukehren und ein Hotel an der Adria zu eröffnen. Der jüngste Sohn Joso hat gerade seine Hotelfachschule absolviert und will die Eltern begleiten, obwohl er sich in ein Mädchen verliebt hat und nicht mehr recht weiß, wohin er eigentlich gehört.

Als Nikola überraschend eintrifft, sind sie bereits dabei, zu packen. Erst ist die Wiedersehensfreude groß. Der Vater hofft insgeheim, dass es nicht nur bei einer Stippvisite bleibt, sondern dass Nikola nach Kroatien mitfährt. Doch dann brechen die alten Konflikte zwischen den beiden wieder auf. Und am Vorabend des Aufbruchs beschwört Nikola eine Krise herauf: Er gibt das Geheimnis um den Tod des mittleren Sohnes Branko preis, der nach seinen Erlebnissen im Jugoslawien-Krieg nicht mehr in ein normales Leben zurückfand. Nikola und Joso wenden sich von den Eltern ab, die Familie droht auseinander zu brechen...

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Women Without Men
Nichts als Gespenster
Trip to Asia
La Fine del Mare
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Weg!

                            
Regie Damir Lukacevic  
Kamera David Schultz  
Ton Tom Weber  
Szenenbild Anne Schlaich  
Kostümbild Carmen Lozano  
Schnitt Valérie Smith  
Produktionsleitung Peter Hermann  
Regieassistenz Annette Stefan  
Aufnahmeleitung Sabina Doerr, Rene von Bodisco  
Produzenten Christian Hünemörder, Michael Jungfleisch  
  Damir Teresak  
     
Hauptdarsteller Mustafa Nadarevic  
  Vlasta Knezovic  
  Rade Radovic  
  Carlo Ljubek  
     
Produktionsfirmen Gambit Film und Fernsehproduktion, Ludwigsburg  
  Maxima Films, Zagreb  
  ZDF, Das kleine Fernsehspiel  
  dffb, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin  
     
Drehort Stuttgart und Umgebung, Kroatien  
Drehzeitraum Herbst/Winter 2002, Frühjahr 2003  
Format / Länge 35 mm / 1:1,85 / 90 Min.  
Kinostart Deutschland Kinostar, 2004  
     
Kommentar des Regisseurs    
     

Die Kroaten gingen in den 60er Jahren nach Deutschland, um einerseits dem verhassten jugoslawischen Regime zu entgehen, andererseits, um viel Geld zu machen und sich sozial zu verbessern. Sie hatten einen extremen Arbeitseifer. Ihr Leben drehte sich vor allem um Anhäufung von Besitz und das Häuserbauen in der Heimat. Vor nichts hatte man so sehr Angst, wie vor dem sozialen und wirtschaftlichen Scheitern.

Nun ist der Augenblick für die Deutschkroaten gekommen, um Bilanz zu ziehen. Seit etwa einem Jahr gehen sie vermehrt in die Heimat zurück. Natürlich wird untereinander verglichen – wer hat den sozialen Aufstieg geschafft, wer ist gescheitert? Die meisten Familien gehen mit der sicheren Gewissheit zurück, dass sie ein erfolgreiches Leben in Deutschland hatten. Ob es erfüllt war, ist nicht wichtig. Viele Familien, die ich auch persönlich kenne, leben mit dem Widerspruch eines äußeren Reichtums und einer inneren Unzufriedenheit. ... In der Prämisse meines Filmes geht es um einen Vater, der mit seiner Lebenslüge einer glücklichen Familie lebt und sie gegen alle Angriffe, insbesondere gegen die seines ältesten Sohnes Nikola, verteidigt. Der Vater hat den „Fehler“ gemacht, in ein fremdes Land zu gehen, und seine Söhne auf ein Gymnasium zu schicken. Damit war die Trennung und die Entfremdung zu ihnen vorprogrammiert. Nun muss er die Konsequenzen ziehen. Denn zumindest sein ältester Sohn hat – beeinflusst durch die deutsche Kultur - ganz andere Träume als der Vater.

Der Film erzählt die Reifung der Eltern und der Kinder und zeigt zwei Generationen, die sich letztendlich trennen, aber durch das Auseinandergehen viel näher zusammenkommen, als es vorher der Fall war.

 
     
Weiterführende Links www.heimkehr-der-film.de  
  Stab- und Darstellerliste (IMDB)